RUSSLAND (Sprachreise 2014)

Gepostet am: Jun 17, 2014 6:27:52 AM

Tag 1 und 2

Ewas verschlafen nach einer Woche in Paris trafen die Klostergasse-Schüler zeitgleich mit den Astgasse-SchülerInnen am Flughafen Wien-Schwechat ein, wo Frau Prof. Lerchner und Co. bereits warteten. Auf den Flug nach St. Petersburg folgte eine intensive Passkontrolle, die jedoch ohne Probleme verlief. Danach konnte endlich das langersehnte Wiedersehen mit unseren russischen Freundinnen (und Ivan) stattfinden. Nach der Begrüßung in den Häusern der Familien trafen sich die meisten SchülerInnen nochmals in einem Kaffeehaus im Zentrum St. Petersburgs und schmiedeten Pläne für den kommenden Tag, den jede/r SchülerIn mit seiner/ihrer Gastfamilie verbringen sollte. Manche besuchten das Stadtfest, andere Museen oder eines der Schlösser in der Umgebung der Stadt.

Tag 3

Der erste Besuch in der von Prof. Lerchner organisierten Sprachschule sowie das anschließende gemeinsame Mittagessen sollten ab heute zur täglichen Agenda gehören. An diesem Nachmittag stand ein langer Stadtspaziergang auf dem Programm, der an vielen Sehenswürdigkeiten und Kirchen vorbeiführte. Besichtigt wurden die Blutskirche mit den beeindruckenden Mosaikwänden, das Marsfeld mit der ewigen Flamme für die Gefallenen der russischen Februarrevolution, die Peter-und-Paul-Festung, der Strand St. Petersburgs und die Isaakskathedrale, von deren Kuppel wir den Rundblick über die Stadt genossen. Beendet wurde der gemeinsame Tag mit einer sonnigen Bootsfahrt auf der Newa und den Kanälen Petersburgs. Nach diesem langen kulturellen Programm schmeckte das üppige russische Abendmahl in den Familien noch viel besser als sonst.

Tag 4

Nach dem Sprachkurs ging es heute in die Eremitage, wo es Unmengen an russischer und internationaler Kunst zu interpretieren galt. Wir besichtigten gemeinsam alle Prunkräume des Winterpalastes (u. a. den Krönungssaal der Zaren) und konnten danach noch nach Belieben einen Teil der wertvollen Kunstsammlung genießen. Der Tag war jedoch nicht nur der bildnerischen Kunst gewidmet; am Abend stand noch das Ballett „Die Fontäne von Bachtschissarai“ im Marinskij-Theater am Programm. Beim Verlassen des Theaters um 23:00 war es dank der weißen Nächte noch immer so hell wie am späten Nachmittag. Für BewohnerInnen unseres Breitengrades ein unvorstellbares Phänomen.

Tag 5

Der fünfte Tag stand ebenfalls im Zeichen der Kunst. Nach dem Sprachkurs fuhren wir zum Russischen Museum, in dem sich, wie der Name schon sagt, ausschließlich Werke russischer Meister befinden. Die Sammlung beginnt mit Ikonen von Andrei Rubljow, enthält wichtige Werke der russischen Realisten und Symbolisten (Aiwasowski, Repin, Wrubel ...) und endet mit Werken der russischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts, u. a. dem Schwarzen Quadrat auf weißem Grund des Konstruktivisten Malewitsch.

Nach der Entlassung wollten die SchülerInnen einen letzten gemeinsamen Abend mit ihren russischen FreundInnen verbringen, und so fanden sich an diesem Abend sämtliche junge Leute aus Österreich und Russland in einem gemütlichen Lokal zu einem letzten „St. Petersbürgischen“ Abendmahl zusammen.

Tag 6

In einigermaßen getrübter Stimmung, aufgrund des bevorstehenden Abschieds, gingen wir heute ein letztes Mal durch den Eingang der Sprachschule. Nach der letzten Stunde verabschiedeten sich Astgasse- und Klostergasse-SchülerInnen bei Tee und Kuchen von ihren russischen Lehrerinnen.

Der geplante Ausflug zum Peterhof fiel leider im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, weshalb wir umdisponierten und stattdessen mit einem typisch russischen Vorortzug „Elektritschka“ – es regnete bei geschlossenem Fenster in den Waggon – von St. Petersburg nach Puschkin fuhren, wo sich der Ekatharinenpalast und das berühmte Bernsteinzimmer befinden.

Nach einem kurzen Fußmarsch besichtigten wir gemeinsam das Lyzeum, das einst der russische Schriftsteller Alexander Puschkin besucht hatte. Das Interessanteste dabei waren die Klassenräume, in denen noch die alten Pulte standen und die Noten der SchülerInnen ausgestellt waren. Alles wirkte sehr schick, selbst für ein privates Internat. Danach ging es in den Ekatharinenpalast, wo wir die Prunksäle und das Bernsteinzimmer sahen.

Der restliche Abend verging mit Kofferpacken und Verabschiedungen wie im Fluge. Wir trafen uns am Bahnhof, wo der Nachtzug nach Moskau bereits auf uns wartete. Als die Stunde des endgültigen Abschieds nahte,

wurden noch zahlreiche Fotos gemacht und Umarmungen verteilt. Dann war es an der Zeit, die von zahlreichen Gastgeschenken schwer gewordenen Koffer in den russischen Nachtzug nach Moskau zu hieven. Der Zug war komfortabel – aber von jeglichen Abteilen befreit! Unter viel Gelächter und Geschnarche und mit wenig Platz und Privatsphäre schliefen dann doch alle Reisenden ein.

Tag 7

Der erste Tag in der russischen Hauptstadt begann am Leningrader Bahnhof, und von hier aus begab sich die verschlafene Russisch-Gruppe zum Hostel. Ein gemütliches gemeinsames Zimmer sollte für die nächsten Tage unser Zuhause sein. Viel Zeit zum Erholen blieb jedoch nicht, da sofort die Besichtigungstour durch Moskau begann. Von den Sperlingsbergen, direkt neben der Lomonossow-Universität, erwartete uns ein schöner Ausblick über ganz Moskau, aber auch eine „böse“ Überraschung: Der Skilift, der uns zum Fuße des Berges befördern sollte, war nicht in Betrieb! So wurde eine kleine Wanderung durch die Wälder spontan in den Plan eingebaut. Danach besichtigten wir das ehemalige Allrussische Ausstellungszentrum, machten eine Monorail-Fahrt, besuchten das Kosmonauten-Museum bzw. die Tretjakow-Galerie und machten einen abendlichen Spaziergang auf der Einkaufsstraße „Arbat“. Hier konnten auch die feinsten Bestandteile der russischen Gastronomiekultur genossen werden.

Tag 8

Das Epizentrum russischer Kultur und Geschichte stand heute am Plan. Der Rote Platz, die Basilius-Kathedrale, das Lenin-Mausoleum, der gigantische Kreml, das GUM, das besonders prunkvolle Einkaufszentrum Moskaus, sowie viele kleinere Kirchen wurden Schritt für Schritt besucht. Auf dem Weg zum Bolschoi-Theater kamen wir an einer kleinen Gruppe von SeniorInnen vorbei, die eine Pro-Kommunismus-Demo veranstalteten.

Unser nächstes Ziel war die Christus-Erlöser-Kathedrale. Um in diese überhaupt hineinzukommen, gibt es strenge Regelungen (keine zu kurzen Röcke, am besten lange Hosen, Schultern und lange Haare bedeckt), sodass wir einige Probleme hatten und mit Westen und Tüchern improvisieren mussten. Die komplizierte Verkleidungsaktion war es aber immerhin wert, denn die Kathedrale war wirklich wunderschön.

Wir durchquerten den Park der gefallenen Statuen der Sowjetzeit, kamen an der Neuen Tretjakow-Galerie vorbei und, wie einst Klaus Meine von den Scorpions sang, dann „folgten wir der Moskwa, bis runter zum Gorki-Park“, wobei wir lediglich dem „Wind of Change“ auf Gustavs Mini-Balalaika lauschten. Nach dem Entspannen in dem berühmten Park ging es abermals auf den Arbat, wo Shopping-Bedürfnissen gefrönt und kulinarische Entfaltungen ermöglicht wurden.

Tag 9

Der letzte Tag in Russland begrüßte die SchülerInnen mit strahlendem Sonnenschein. Es ging nochmals in den wunderbaren Gorki-Park, wo wir uns ein letztes Mal des gepflegten russischen Sommer-Chillens befleißigten. Dann begann die letzte Fahrt mit der russischen Metro zum Flughafen, und nach einer Woche voller Kirchen, Kunstmuseen, Blinis, Balalaikas und den nettesten Gastfamilien der Welt kehrten Lerchners fleißige Russisch-Gruppen nach Wien zurück.

Gustav Larsen 7A (Klostergasse) und Nicole Schachinger 7D (Astgasse)