Pflichtgegenstand Deutsch
Der Pflichtgegenstand Deutsch versteht sich am BG 18 einerseits
als Kernfach in einem Schultyp, der die intensive Beschäftigung mit Sprache(n)
als zentrales Anliegen für sich definiert, andererseits als Gegenstand, der es
in besonderem Ausmaß fordert und möglich macht, vernetzt zu denken und zu
lernen. Die besonders große Vielfalt an Zielen, Themen und Zugangsweisen des
Deutschunterrichts macht diesen reizvoll, aber auch zur Herausforderung für
SchülerInnen sowie für die Unterrichtenden. Dabei hat sich in den letzten
Jahren der Unterricht in Deutsch – wie auch in anderen Gegenständen – deutlich
verändert und weiterentwickelt. Vieles von dem, was früher großen Stellenwert
haben mochte, wurde hinterfragt und gelegentlich zurückgedrängt (Grammatikdrill
ist beispielsweise heute nicht mehr denkbar), anderes wurde deutlich
aufgewertet. Eine starke Verankerung der Unterrichtsziele und -inhalte in der
Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler des 21. Jahrhunderts sind Ausdruck
dieser Bestrebungen. Die vor wenigen Jahren eingeführten Bildungsstandards
sowie die Vorgaben zur neuen kompetenzorientierten Reifeprüfung geben dazu
zusätzliche Orientierung.
Lesemotivation und der
Umgang mit Texten sind zentrale Ziele und Inhalte des Deutschunterrichts.
Gelesen wird viel, sowohl gemeinsam als auch individuell: kürzere und längere
Texte im Rahmen des Deutschunterrichts ab der 1. Klasse, oft unterstützt durch
eine am Haus vorhandene breite Auswahl von Klasselesetexten und durch die
Schulbibliothek. Dieser vielfältige Umgang mit Texten unterschiedlichster Art,
die Analyse und kritische Betrachtung von literarischen und nichtliterarischen Texten
und davon abgeleitet die eigene Meinungs- und Urteilsbildung gehen wohl in hohem
Maß vom Deutschunterricht aus, finden aber in sehr vielen Gegenständen ihren
Niederschlag. Ähnlich ist das Erlernen
und Weiterentwickeln von mündlichen und schriftlichen Ausdrucksformen zu
verstehen. Auch sie sind einerseits elementare Ziele des Deutschunterrichts,
andererseits in mannigfaltigen Zusammenhängen in vielen Gegenständen
anzuwenden.
Diese schon angesprochene Vernetzung mit anderen Gegenständen findet am BG 18 ihren
schulspezifischen Ausdruck in der Tatsache, dass sogar Deutsch mit unseren
Englisch-Schwerpunktprogrammen Dual
Language Programme (DLP) und Englisch
als Arbeitssprache (EaA) verbunden wird. Was auf den ersten Blick
vielleicht paradox erscheint (Deutsch auf Englisch unterrichten?), ist in der
Praxis durchaus möglich und erfolgreich. Zu unterschiedlichen Themen kann man in
und auf Deutsch, aber eben auch parallel dazu auf Englisch sinnvoll arbeiten.
Wahlpflichtfach Deutsch
Die Deutsch-Wahlpflichtfachkurse im Rahmen unseres
Oberstufenmodells Next Generation
werden seit Jahren regelmäßig und gern gewählt. Die dabei angebotenen Schwerpunktthemen geben einen Eindruck
von der Vielfalt der Inhalte:
Theaterstadt Wien, Printmedien, Film, das Komische in unterschiedlichsten
Ausformungen, kreatives Schreiben sowie psychologische Aspekte und philosophische Themen in
Literatur und Film (fächerübergreifende Kurse Deutsch und Psychologie /
Philosophie).
Theater- und
Kinobesuche sowie Lehrausgänge
zu unterschiedlichen Veranstaltungen und Institutionen (Buchmessen, Lesungen,
Bibliotheken, Zeitungsredaktionen …) ergänzen aber nicht nur das Programm
der Wahlpflichtfachkurse, sondern auch des „normalen“ Deutschunterrichts.
Leseförderung
Am BG 18 wird viel Wert auf Leseförderung gelegt. Da das Lesen als Basiskompetenz für alle Schulfächer, aber selbstverständlich
darüber hinaus im täglichen Leben einen hohen Stellenwert hat, sind wir bemüht,
die optimale Leseförderung für unsere SchülerInnen zu bieten. Im Rahmen der unverbindlichen
Übung „Leseclub“ versuchen wir SchülerInnen zu fördern, ihnen verschiedene
Lesetechniken nahezubringen, Lese- und Konzentrationsübungen durchzuführen und
einen positiven Zugang zu Literatur zu unterstützen.
In der unverbindlichen Übung „Leseprofis“ versuchen wir besonders lesehungrigen SchülerInnen
verschiedene Leseanregungen zu bieten. Dem Austausch über gemeinsam Gelesenes
wird viel Raum gegeben. Neben unterschiedlichen fiktionalen Texten
konfrontieren wir Leseprofis auch mit komplexeren Sachtexten, sind gemeinsam dem
Textsinn auf der Spur und erkennen häufig, dass es mehr als nur eine Sichtweise
auf einen Text gibt.
Deutsch als Zweitsprache
Ein besonderes Anliegen ist es uns, jene SchülerInnen zu
fördern, deren Erstsprache nicht (nur) Deutsch ist. Diese Förderung erfolgt an unserer Schule seit mehreren Jahren
erfolgreich in Form des DaZ-Unterrichtes (DaZ = Deutsch als Zweitsprache), der
am BG 18 sowohl integrativ als auch additiv durchgeführt wird. Dies bedeutet,
dass betroffene SchülerInnen zum einen im Unterricht selbst gefördert werden,
indem DeutschlehrerInnen durch zusätzliche FachlehrerInnen im Rahmen eines Team-Teachings unterstützt werden. Dadurch haben die Lehrkräfte
mehr Zeit und Möglichkeiten, auf die Kinder einzugehen, die dies benötigen. Zum
andern gibt es die Möglichkeit, einen DaZ-Unterricht als unverbindliche Übung am Nachmittag zu besuchen. Diese unverbindliche
Übung ist einstündig und soll den SchülerInnen helfen, ihre Deutschkenntnisse
sowohl schriftlich als auch mündlich zu verbessern. Sie wird für Unter-, aber
auch OberstufenschülerInnen angeboten und in Kleingruppen abgehalten.
Auf diese Förderung sind wir besonders stolz, da sie in
Zeiten der Globalisierung und Interkulturalität sicherlich immer wichtiger
wird. Sprachkenntnisse zu verbessern bedeutet nicht nur eine Verbesserung der
Deutschnoten, sondern auch eine Verbesserung in allen Gegenständen. Die unterschiedlichen Erstsprachen, die die
Kinder mitbringen, sehen wir als eine Bereicherung
des Schulalltags, die es zu fördern gilt.
Legastheniebetreuung
SchülerInnen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche haben am BG
18 die Möglichkeit, einmal wöchentlich die unverbindliche
Übung „Legastheniebetreuung“ zu besuchen. Im Rahmen dieses
Zusatzunterrichts in Kleingruppen können speziell ausgebildete LehrerInnen auf
die jeweiligen Bedürfnisse Einzelner eingehen. Die Förderung erfolgt durch gezieltes Training im Lesen und
Schreiben, wobei die Übungen auf die individuellen
Teilleistungsschwächen der SchülerInnen abgestimmt werden. Ein besonderes
Anliegen ist es uns, dabei vor allem auch die Konzentrationsfähigkeit und das Selbstvertrauen der legasthenen Kinder und Jugendlichen zu stärken.